Tipps&Tricks

Hier findest Du noch ein paar Anregungen und Informationen, die die Bauanleitung überfrachtet hätten, die aber trotzdem nützlich und wissenswert scheinen.

Welcher Magnet?

Die wichtigste Frage ist natürlich, wo Du einen ausreichend kräftigen herbekommst. Normale Kühlschrankmagneten reichen nicht aus, davon bräuchtest Du viel zu viele. Ein Hufeisenmagnet, wie in dem Eingangscartoon dargestellt, ist ungeeignet, weil damit die Einstellung nicht funktionieren würde, da der Magnet total kräftig anzieht, wenn etwas an beiden Armen hängt, ansonsten aber nur recht schwach.

Lautsprechermagnet

Lautsprecher

Wir haben für unseren ersten Katzenselektor einfach einen alten (Auto-)Lautsprecher auseinander genommen. Fast alle Lautsprecher dieser Welt haben eine fetten Magneten hinten dran (das schwarz-messingfarbene Teil auf dem Foto). Diese sind sehr stark, für unseren Zweck sogar häufig zu stark (dazu später mehr). Meist sind die Magneten mit dem Chassis des Lautsprechers vernietet. Zum Auseinandernehmen musst Du daher mit sanfter Gewalt einen Keil zwischen Chassis und Magnet treiben. Häufig hängen die Nieten dann noch vorne am Magneten, diese müssen abgefeilt oder abgeschliffen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die dabei entstehenden Späne nicht in den kleinen runden Spalt kommen. Am besten klebst Du diesen also während des Schleifens ab.

In dem kleinen runde Spalt bewegt sich bei normalem Betrieb des Lautsprechers eine Spule, die an der Membran hängt. In diesem Spalt ist das Magnetfeld extrem stark. Das bedeutet: solange sich unser Blech noch nicht über den Spalt legt, klebt es nicht besonders dolle am Magneten, kommt es aber über den Spalt, geht es kaum noch ab.

Blech

Deshalb haben wir bei unserem Katzenselektor ein dünnes Stahlblech (1mm) aus der Grabbelkiste (siehe Bild) über den Magneten gelegt, das auch gleich zur Befestigung dient. In der Hauptsache wird dadurch das Magnetfeld stark abgeschwächt, insbesondere das abrupte Zunehmen der Magnetkraft beim Schieben über den Spalt.

Falls Du keinen alten Lautsprecher im Hause hast, solltest Du Dein Glück auf dem Flohmarkt versuchen. Der Magnet sollte etwa 8cm Durchmesser haben, damit die Kraft nach dem Anbringen des dünnen Blechs noch ausreicht.

Haltemagneten aus dem Kaufhaus

Ladenmagnet 1 Ladenmagnet 2

Früher gab es in Kaufhäusern und Supermärkten häufiger Haltemagneten, die zum Befestigen von Dekoration, Preisschildern u.ä. an den Stahlregalen oder der Decke dienten. Diese Magneten sind trotz ihrer geringen Größe erstaunlich stark und haben vor allem nicht das Spaltproblem. Für den Magneten auf dem Foto habe ich eine Haltekraft von ca. 4kg gemessen, mit zwei von der Sorte sollte man also hinkommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass für den Haken eh schon ein Gewinde vorhanden ist, in das Du stattdessen eine Schraube zum Befestigen des Magneten am Winkel schrauben kannst. Du solltest die beiden Magnete hintereinander anbringen, sodass erst der eine vom Blech bedeckt wird, bevor der zweite dran kommt.

Schwierig ist's nur, an solche Magnete zu kommen, aber vielleicht kennst Du ja jemanden, den Du fragen kannst.

Umgang mit Magneten

Beim Umgang mit Magneten sind natürlich die üblichen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. Du solltest darauf achten, dass Du Kreditkarten u.ä., Audio-/Videocassetten, Disketten, Laptops nicht gerade neben den Magneten legst, sonst sind die nämlich gelöscht. Auch wenn Du einen magnetisch umschaltbaren Herzschrittmacher hast, solltest Du den Bau des Selektors besser jemand anders überlassen.

Die Magneten, die für den Selektor in Frage kommen, verlieren unter normalen Umständen praktisch nicht an Stärke. Das einzige, was sie nicht so gerne mögen, sind starke Erschütterungen. Zu denen kommt es natürlich, sobald die dicke Katze abgestürzt ist und das Brett wieder nach oben schnellt, gut zu hören an dem lauten Knall. Da die dicke Katze aber im Normalfall recht schnell lernt, was Sache ist, sind das aber nur wenige Male, die dann doch nicht soviel ausmachen. Wenn Du allerdings Kinder im Haus hast, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als das Brett knallen zu lassen, solltest Du häufiger mal kontrollieren, ob die Auslösekraft noch richtig eingestellt ist.

Blechauswahl

Für das verschiebbare Blech empfiehlt sich Stahl, weil dieser nicht so stark zu einer Eigenmagnetisierung neigt. Eisenblech wird auf die Dauer (insbesondere durch die Stöße) selbst magnetisch, wodurch die Haltekraft steigt. Kupfer, Messing und Aluminium sind nicht geeignet, weil sie praktisch gar nicht magnetisch sind.

Wartung

Das Ganze ist ziemlich wartungsfrei, dass einzige, was mal nachgestellt werden muss, ist die Gummilitze. Diese verliert recht schnell an Spannung (wer kennt keine Unterhosen in den Kniekehlen?), was sich aber durch einen verkürzenden Knoten schnell wieder beheben lässt.

Die dicke Katze lernt durch Schock und Lautstärke schnell, dass sie nicht auf das Brett kann, und daher ist der Mechanismus dann eigentlich nicht mehr im Einsatz.

Gewöhnung

Wenn Deine dünne Katze bisher noch nicht auf einem Brett gefüttert wurde, dann solltest Du vielleicht erstmal testen, ob sie sich daran gewöhnen lässt, bevor Du die Komplettlösung baust. Mit ein wenig Glück merkst Du dabei, dass Deine dicke Katze gar nicht so hoch springen kann, und Du schon fertig bist.

Wand schonen

So rum, wie die beiden Maschinenschrauben in der Bauanleitung befestigt sind, machen sie Druckstellen in die Wand, wenn das Brett ganz unten hängt. Falls der Platz zwischen Brett und Magnetwinkel ausreicht, kannst Du die Schrauben auch andersrum reinstecken, dann schauen nur die Schraubenköpfe und Unterlegescheiben nach unten, was Deine Wand schonen dürfte.

Mehrere Katzen

Die Bauanleitung geht in der vorliegenden Form davon aus, dass Du zwei Katzen hast: eine dicke und eine dünne. Wenn Du mehr dünne hast, solltest Du die Sitzfläche für die Katze eher klein anlegen, damit nicht beide dünnen auf einmal draufspringen.

Hebelkräfte

Physikalisch ist das klappbare Brett ein Hebel. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass die Kraft, die zum Auslösen der Magnethalterung aufzuwenden ist, steigt, je näher an der Wand gedrückt wird. Wenn an der Vorderkante fünf Kilo Gewicht ausreichen, um den Magneten auszulösen, werden in der Mitte schon 10 Kilo benötigt. Das heisst für Dich vor allem, dass Du für das Einmessen die Sandsäcke ganz vorne an die Kante stellen musst, und dass Du dafür sorgen musst, dass die dicke Katze nur über die Vorderkante auf das Brett springt. Da hierfür ansonsten nur noch die rechte Seite in Frage kommt, sollte diese "katzendicht" konstruiert sein.

Gummilitze

Aus ästhetischen Gründen mags Du vielleicht versucht sein, die lange Gummilitze durch etwas anderes zu ersetzen. Die lange Litze hat aber den Vorteil, dass sie den Fall des Brettes mit der dicken Katze drauf praktisch nicht bremst, weil sie nur wenig gedehnt wird (die relative Dehnung ist auf Grund der Länge im 10%-Bereich). Eine Alternativlösung sollte diesen Vorteil beibehalten.

Schiebekatzen

Manche Katzen neigen dazu, ihren Futternapf durch die Gegend zu schieben. Wenn Deine dünne Katze dazugehört, solltest Du auf dem festen Brett ringsum besser noch ein paar Leisten ankleben.

Last modified: Sun Jun 20 12:16:00 CEST 2004